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HIV-Leitfaden - Therapie - Antiretrovirale Therapie - Therapiepausen
   
Einleitung
Grundlagen
Diagnostik
Vom Symptom zur Diagnose
Vorgehen bei diagnostizierter HIV-Infektion
Therapie
Antiretrovirale Therapie
Therapiebeginn
Therapie beim nicht vorbehandelten Patienten
Die erste antiretrovirale Therapie
Postexpositionsprophylaxe
Therapiepausen
Therapieerfolg und Therapieversagen
Langzeit HIV-Patienten
Spezifische Nebenwirkungen
Komplementäre Therapieformen bei HIV
Psychotherapie bei HIV-Patienten
HIV-assoziierte Krankheitsbilder
HIV-assoziierte Neoplasien
HIV und Koinfektion
Organspezifische Erkrankungen
HIV-Infektion bei Kindern
Rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der HIV Infektion
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Der InternetAIDsdienst
von Dr. M. Hartmann und
der Hautklink der Universität Heidelberg




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Therapiepausen / "drug holidays"

Jürgen Brust

Eine zuverlässige und korrekte Einnahme der antiretroviralen Therapie ist von größter Bedeutung für den Therapieerfolg. Je häufiger die Medikamente vergessen oder absichtlich pausiert werden, um so größer ist das Risiko einer Entwicklung von Resistenzen. Dies gilt in besonderem Maße für Patienten mit einer Kombination von Medikamenten mit unterschiedlicher Halbwertszeit und niedriger Resistenz Barriere.

Von Therapiepausen muss daher generell abgeraten werden. Sie reduzieren nicht die Langzeittoxizitäten der Medikamente und alle entsprechenden Studien haben gezeigt, dass sowohl HIV-assoziierte als auch nicht HIV-assoziierte Erkrankungen in den Patientengruppen, die die Therapie pausieren, häufiger auftreten, als in den Gruppen, die die Therapie kontinuierlich fortführen.

Wenn Pausen auf Grund von bestimmten klinischen Situationen dennoch nicht zu vermeiden sind, etwa bei schweren Nebenwirkungen, bei schweren Begleiterkrankungen oder auf Grund von Arzneimittelwechselwirkungen, sollten sie unter engmaschiger Kontrolle der Viruslast und des Immunstatus erfolgen. Beim Absetzen der Therapie sollten alle Medikamente gleichzeitig abgesetzt werden. Eventuell ist bei einem Medikament mit langer Halbwertszeit die vorübergehende Gabe eines geboosteten Proteaseinhibitor sinnvoll, bis der Plasmaspiegel ausreichend abgesunken ist, um eine funktionelle Monotherapie für diesen Zeitraum zu vermeiden.

Ob und in welcher Situation bei sehr frühem Therapiebeginn eines akuten antiretroviralen Syndroms die Therapie wieder abgesetzt werden kann ist noch nicht hinreichend geklärt.